Weiterbildung im Gesundheitswesen
Start des interdisziplinären Forschungsprojekts WBsmart
Die Arbeitsgruppen Wissensbasierte Systeme & Wissensmanagement (Fakultät IV) und Berufs- und Wirtschaftspädagogik (Fakultät II) erforschen auf Basis künstlicher Intelligenz (KI) Weiterbildungssettings in der außerklinischen Pflege. Beteiligt sind die Technische Informationsbibliothek (TIB) Hannover und Pflegeeinrichtungen der gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH (GFO).
Zum Projektstart erklärte die Prorektorin für Bildung Prof. Dr. Alexandra Nonnenmacher die herausragende Bedeutung innovativer transdisziplinärer Forschungsvorhaben, um den komplexer werdenden Herausforderungen unserer Zeit – für die der Gesundheitsbereich exemplarisch steht – begegnen zu können. Ziel des mit rund 1.6 Millionen Euro aus Mitteln des Bundesforschungsministerium durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) geförderten Vorhabens WBsmart ist die bildungstheoretische Grundlegung eines smarten KI-basierten digitalen Weiterbildungsraums für die außerklinische Pflege, in dem personalisierte Empfehlungssysteme eine wichtige Rolle spielen werden.
Die interdisziplinär zusammengesetzte Forschungsgruppe ist in dieser Form ein Novum: Die beiden Siegener Arbeitsgruppen – Wissensbasierte Systeme & Wissensmanagement (Prof. Dr. Madjid Fathi) und Berufs- und Wirtschaftspädagogik (Prof. Dr. Ulrike Buchmann)- sind in zwei unterschiedlichen Fakultäten angesiedelt. Sie stehen für die technologische und KI bzw. bildungstheoretische Expertise und werden unterstützt durch die Nachwuchsforschungsgruppe Learning and Skill Analytics (Dr. Gábor Kismihók) der TIB Hannover, die sich für die Entwicklung der KI-gestützten Lernplattform „eDoer“ verantwortlich zeigt, auf die der digitale Weiterbildungsraum WBsmart technisch aufsetzt. Das interdisziplinäre Team ermöglicht erstmalig die wissenschaftlich begründete Curriculumkonstruktion in eine KI-gestützte digitale Lernplattform mit individuellem Empfehlungsansatz zu transferieren.
Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der assoziierten Partnerin GFO zeigten sich begeistert von der Möglichkeit einen digitalen Weiterbildungsraum aktiv mitzugestalten.
„Bisher bestehen die angebotenen digitalen Weiterbildungsmaßnahmen aus kleineren Lerneinheiten, deren Aufbereitung die individuellen Potentiale und Lernbedürfnisse der Kolleginnen und Kollegen nicht berücksichtigen – der Lernweg ist für alle gleich“ sagt Franziska Birkholz, stellvertretende Einrichtungsleitung des Franziskaner-Hofs Attendorn.
Ziel des digitalen Weiterbildungsraums WBsmart ist die Personalisierung durch den Einsatz einer transparenten KI-basierten Lernumgebung und die Berücksichtigung individueller Lernbedürfnisse mittels Erweiterung eines intelligenten, smarten Assistenz- und Empfehlungssystems. „So kann der digitalen Weiterbildungsraum zur Sicherung qualifizierter Facharbeit in der außerklinischen Pflege beitragen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine individuelle Aufstiegsfortbildung ermöglichen“ ergänzt Oliver Hürtgen, Leiter des St. Gerhardus Haus und GFO mobil in Drolshagen.
Dieser Artikel zum Projekt wurde in der Universitätszeitung „Querschnitt“ der Universität Siegen, 03/2021 veröffentlicht, https://www.uni-siegen.de/presse/publikationen/querschnitt/archiv/2021/03-2021_querschnitt_web.pdf